Tiny Lions Singapuras
 
Tiny Lions

Singapura Besitzer

Das neue Heim

 

Manche Menschen glauben, sie könnten eine Singapura von uns einfach so per Mail, quasi „Über den Ladentisch“ kaufen- oder wie ein Bier in der Kneipe bestellen. Das liest sich dann etwa so: „ Ich wollte mal fragen, ob Sie noch Weibchen übrig haben“, „ Wir wolln uns ne Singapura anschaffen“, „ Ich bin auf der Suche nach ein Mädchen“ oder „Habt ihr noch Kitten?“ (Besonders krass: „Was kostet Katze?“).

Diese „Interessenten“ sind dann ganz ärgerlich, wenn man auf solche „Anfragen“ entweder nicht reagiert-dann bekommt man unter Umständen eine patzige zweite Mail- oder aber sie verweigern sich passiv-aggressiv, falls man höflich um einen Anruf für mehr Informationen bittet. Und dann gibt es auch noch Leute, die erst in einem späteren Stadium ausfallend werden, dann nämlich, wenn es um den Vertrag geht (Dazu an anderer Stelle mehr).

Solche Menschen disqualifizieren sich für uns von vornherein als Halter, weil sie Tiere als Gegenstände betrachten und entweder lediglich aus einer Laune heraus anschaffen oder aus Prestigegründen (immerhin handelt es sich bei der Singapura um eine der exklusivsten Rassen, die es gibt). Für solche Personen sind unsere mit viel Herzblut aufgezogenen Babys definitiv nicht geeignet, und wir tun alles, um ihnen das beste, schönste und liebevollste Heim auszusuchen, das sie überhaupt nur bekommen können.

Eigentlich soll es so sein, dass dieses neue Zuhause das unsere noch übertrifft, weil sie dort aufgrund des Mangels an kätzischer „Konkurrenz“ NOCH mehr Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit bekommen!

Ja, wie soll denn die ideale Anfrage, das ideale Zuhause überhaupt aussehen…? Ist es überhaupt möglich, dieser   „Tiny Lions“- Züchterin etwas recht zu machen? Doch, das ist möglich!

Deshalb erzähle ich Ihnen, nachdem Sie bereits etwas über seriöse Zucht und die Rasse erfahren haben, jetzt etwas über seriöse Käufer.

Seriöse Interessenten fallen niemals mit der Tür ins Haus („Haben Sie noch Kitten“), sondern stellen sich zuerst einmal vor. Sie berichten zunächst über sich und erzählen bereitwillig, wer sie sind (Ehepaar ohne Kinder/ Familie mit Kindern, eigenes Alter/ Alter der Kinder usw.). Sie beschreiben die Wohnverhältnisse und Lebensumstände, die sie den Kitten zur Verfügung stellen können (Haus mit Garten/ große Wohnung mit Balkon, etc) und haben auch kein Problem damit, wenn man in einem späteren Telefonat genauer nachfragt (z.B. nach dem Beruf). Sie halten auch gewisse Höflichkeitsregeln gegenüber unbekannten Personen ein, d.h., sie reden einen nicht mit „Hallo, ich wollte mal fragen, ob…“ an, sondern mit dem Namen, und sie unterschreiben auch nicht plump-vertraulich mit „Liebe Grüße“, sondern mit „Freundliche Grüße“ (später gerne „Herzliche Grüße“). Seriösen Interessenten ist bewusst, dass nicht sie, sondern wir das Heim für unsere Kitten aussuchen, und dass sie sich deshalb bei uns „bewerben“ müssen. Das ist das eine.

Das andere (und Wichtigere!) ist die Art und Weise, WIE jemand schreibt- und das kann man weder lernen noch kopieren!

Ich merke als Züchterin ganz genau, ob der Anfragende seiner Natur nach ein liebevoller Mensch ist oder nicht. Ich habe schon Anfragen bekommen, da wusste ich bereits beim Lesen der ersten zwei Zeilen sofort und intuitiv: Hier schreibt ein idealer Tiny Beschützer!

Besonders interessant bei den Anfragen ist für uns immer die Altersgruppe zwischen 50 und 60+, alleinstehend oder als Ehepaar, entweder kinderlos oder mit erwachsenen, bereits ausgezogenen Kindern. Hier wissen wir: Diese Menschen leben in gefestigten Lebensumständen, die sich grundsätzlich auch nicht mehr verändern werden- in einer langjährigen Ehe (oder Partnerschaft) und mit einem beständigen Wohnsitz (Haus oder komfortable Wohnung). Sie haben alle größeren Lebensziele (Familie, Beruf, Haus, Reisen etc) bereits verwirklicht und die wichtigsten Unternehmungen, Hobbys, Partys etc. in ihren „Sturm- und Drangjahren“ hinter sich gebracht. Sie verfügen über ausreichend finanzielle Mittel, um notfalls auch teurere Tierarztbehandlungen über einen längeren Zeitraum bezahlen zu können. Sie sind nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich zur Ruhe gekommen und halten sich gerne im eigenen Zuhause auf, vor allem abends. Sie genießen ein Leben ohne allzu viel Hektik und Stress. Sie sind verantwortungsbewusst und geben nicht mehr jeder Laune nach. Sie haben sich VORHER überlegt, ob ein Tier in ihr Leben passt (meist hatten sie schon früher Katzen gehalten, idealerweise Singapuras der ersten Generation, die inzwischen verstorben sind). Ihr Herz ist groß und weit, und weil sie ihre Mütterlichkeit oder Väterlichkeit hingebungsvoll ausleben können, sind sie bereit, unsere Tinys in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen J. Sie können- und wollen!- diesen wundervollen, kostbaren kleinen Katzen die Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge geben, die diese Tiere brauchen. Hier weiß ich immer, dass ich nach der Abgabe ruhig schlafen kann!

Ebenfalls für uns als Kittenbeschützer in Betracht kommen liebevolle Familien mit Kindern, die bereits in gefestigten Lebensumständen leben, d.h. wo ebenfalls ein auf lange Zeit angelegter Wohnsitz vorhanden ist (Haus oder große Wohnung). Eltern, die Kinder großziehen, haben den Vorteil, dass sie ein gewisses Maß an Stressresistenz aufweisen. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit kleinen Kindern geraten sie nicht mehr gleich in Panik, wenn die Kitten lebhaft durch das Haus toben und dabei auch einmal etwas herunterwerfen und kaputtmachen. Wichtig bei unserer Entscheidung für eine Familie als Kittenbeschützer ist immer die Frage, ob die Eltern ein gewisses Maß an Konsequenz ihren Kindern gegenüber aufbringen können. D.h., ob sie die Tiere als Spielzeug für die Kinder anschaffen möchten, mit denen dann „alles gemacht“ werden darf (das kommt für uns natürlich überhaupt nicht in Frage), oder ob die Kinder angeleitet werden, die Tiere als geliebte Familienmitglieder zu betrachten, deren Bedürfnisse respektiert werden müssen. Hierzu gehört, darauf zu achten, dass die (neuen) Katzen nicht angefasst werden, bis sie von alleine zu den Kindern kommen, dass sie beim gemeinsamen Spielen nicht überfordert werden, dass sie -vor allem in der Eingewöhnungsphase!- nicht ständig bedrängt werden und dass sie während der Ruhephasen oder bei Rückzug auf den Kratzbaum, ins Regal oder wohin auch immer nicht angefasst werden dürfen. Ist das der Fall, wird eine wunderbare Gemeinschaft aus Kindern und Katzen entstehen, aus der jeder der Beteiligten einen großen Gewinn zieht.

Oft erhalten wir auch Anfragen von netten jungen Paaren, die das erste Mal zusammengezogen sind und sich, bevor sie sich näher festlegen möchten (Heirat, Kinder) erst einmal eine Katze wünschen. Oder alleinstehende junge Menschen wünschen sich „etwas zum Kuscheln“, wenn sie von der Arbeit nach Hause kommen. Ganz davon abgesehen, dass wir unsere Kitten nur im Doppelpack vermitteln, ist es leider unsere Erfahrung, dass junge Leute nur selten wissen, worauf sie sich mit der Haltung von Singapuras einlassen. Die Tiere sind äußerst anspruchsvoll, was die Zeit betrifft, die mit ihnen verbracht werden soll, und geben sich nicht damit zufrieden, zwischen der Ankunft nach der Arbeit und dem Termin mit den Freunden oder dem Date mit der/dem Angebeteten mit knappen 5 Minuten Streicheln und Füttern abgefertigt zu werden.

Wir haben festgestellt, dass die Lebensumstände junger Leute fast immer noch nicht ausreichend gefestigt sind. Man will- verständlicherweise!- noch etwas erleben, Hobbys pflegen, „Clubbing“ betreiben, auf Partys oder Konzerte gehen, Freunde treffen, ins Fitnessstudio fahren, Shoppingtouren unternehmen, auf Reisen gehen; man will und wird noch mindestens einmal (eher mehrmals) umziehen, eventuell wird auch der Partner noch ein oder zweimal gewechselt. Dann

stellt sich unter Umständen heraus, dass der neue Partner mit den Tinys nicht zurechtkommt oder eine Katzenhaarallergie hat… Alles No Go´s für das Zusammenleben mit einer bzw. zwei Singapuras, die das Konstante und Beständige lieben und sich für ihren Unmut dann ein entsprechendes Ventil suchen. Singapuras sind keine Freigänger- Hauskatzen und wollen kein eigenständiges Leben führen wie der Kater in „Frühstück bei Tiffany`s“, sondern permanent ihre menschliche Familie um sich haben. Bekommt die fordernde Singapura zu wenig Hingabe und Aufmerksamkeit, verkümmert sie. Das kann sich dann in Frustkratzen und Zerstörungswut sowie schlimmstenfalls in Unsauberkeit äußern (Frustpinkeln und -koten). Dazu kommt, dass Menschen, die noch keine Erfahrung im dauerhaften Zusammenleben mit Kindern haben, das Gewusel und den Krach, den ein Kittenpärchen durch Toben, Quietschen und Herunterwerfen von Gegenständen verursacht, schlecht ertragen können. Schließlich sind die jungen Halter so gestresst und überfordert, dass ihnen nur noch die Rückgabe als Lösung ihrer Probleme scheint. Dies ist uns bereits dreimal passiert. Und das ist uns dreimal zuviel.   

Verstehen Sie mich richtig: Alle diese Personen waren nette, freundliche Menschen. Alle diese Personen waren tierlieb. Und alle diese Personen hatten nur die besten Absichten (sonst hätten sie von uns auch niemals Tinys bekommen).

Ich möchte deshalb allen netten jungen Leuten ans Herz legen, sich den Wunsch nach einer Singapura bzw. einem Singapurapärchen noch nicht sofort zu erfüllen, sondern erst einmal aus vollen Zügen das Leben zu genießen. Ist der Wunsch in ein paar Jahren immer noch vorhanden, können wir gerne noch einmal miteinander sprechen!

Alle Personen dagegen, die in chaotischen Verhältnissen leben (z.B. Messies, Suchtabhängige oder psychisch Kranke), Menschen, die Tiere als Gegenstände betrachten, die eine Singapura nur des Prestiges wegen anschaffen wollen, die nicht einsehen wollen, dass Singapuras keinen unbegrenzten Freilauf erhalten dürfen, die sich unflätig uns gegenüber benehmen (wie benehmen sie sich dann erst unseren Tinys gegenüber?), die eine fragwürdige Zucht mit unseren Tieren aufbauen wollen, die ihren Kindern erlauben, alles mit den Tieren zu machen, was sie wollen, sowie alle Personen, die generell keine ehrenhaften Absichten hegen, sind als Kittenbeschützer für uns völlig indiskutabel und werden keine Tinys von uns bekommen.